Intro

Ich weiß gar nicht mehr, wie und wann wir beide auf die Idee gekommen sind, gemeinsam zu verreisen – wahrscheinlich bei einer Tasse Kaffee auf meiner Terrasse. Wir das sind Nina – gelernte Juristin, TierPhysiotherapeutin und die weit gereisteste Frau, die ich kenne. Und ich bin Sabine, Tierärztin – seit ganz kurzer Zeit in Rente und in Afrika vernarrt seit ewigen Zeiten.
Nun wird das ein Zwiegespräch, ein gemeinsames Schreiben und Erzählen über unsere Reise – Sabine hat mich eingeladen, diesen Blog als Erinnerung zu machen und da bin ich natürlich gern dabei
Ich kann mich genau erinnern, wann wir zum ersten Mal über die Afrika Reise nachgedacht haben: es war natürlich bei dir, liebe Sabine, aber bei dir im Esszimmer beim Frühstück!
Es stand von Anfang an gar nicht fest wohin wir fahren würden – Namibia und das Okawango Delta standen in meiner Bucket List ganz oben – aber dann erzählte Nina von einem Bekannten, der in Durban eine Touristenagentur betreibt. Und von 2 Parks, die sie schon ganz lange sehen möchte: denTembe Elefant Park und die Manyoni Game Reserve.
Tembe ist berühmt für seine großen Elefanten mit den riiiesig langen Stoßzähnen – genaueres werden wir dann später noch erzählen. Nachdem mein Herz für diese unglaublich tollen Tiere ganz besonders schlägt, war dieser Park seit Jahren für mich ein absoluter Wunschtraum! Das Mayoni Reserve ist mit ca. 230 km2 ein sehr großes Gebiet und ein absoluter Geheimtipp, wenn man den Massen im Krügernationalpark ausweichen will. Aber auch darüber werden wir noch viel mehr berichten.
Wie bitte, Südafrika und einen privaten Guide und die schönsten Parks? – Unerschwinglich, dachte ich und dann haben wir zu rechnen begonnen und unsere Ziele abzugleichen und weiter zu rechnen und das ist dabei heraus gekommen:
Wir fliegen nach Durban zu unserem Guide, der gemeinsam mit seiner Frau ein kleines TouristenBüro und ein B&B betreibt, und verbringen da 3 Tage .
Danach fahren wir nach Tembe, bleiben dort 4 Tage und fahren weiter nach Manyoni, wo wir ebenfalls 4 Tage verbringen werden. Dann geht es wieder nach Hause.
Für 2 Personen ist die Reise allerdings wirklich sehr teuer – außerdem „the more the merrier“ und so begleiten uns Ninas Mutter – auch eine echte Weltreisende – und Ninas Tochter.
Termin: muss natürlich in den Schulferien sein – kein Problem: die Herbstferien laden ein. In Südafrika beginnt gerade der Frühling – es regnet wieder und das neue Gras schießt – eine Garantie für kugelrunde, zufriedene Tiere.
Apropos Herbstferien – wir hatten Glück, denn die Schule von Julia hatte 2 Tage davor dranggehängt (schulautonom und so…) und 2 Tage danach hab ich Julia freistellen lassen, wir hatten also zwei Wochen Zeit zum Planen
Also Termin und Reisegruppe stehen fest. der Guide hat Zeit und beginnt die Reise zu planen und wir buchen den Flug nach Durban: die Turkish Airlines hat einen Flug nach Durban mit Zwischenstopp in Istanbul und Johannesburg. Der Flug ist gerade eben buchbar und die Preise steigen von Stunde zu Stunde. Wir pfeifen auf die Covid Storno Probleme und buchen den Flug. Wird schon nix sein – hoffentlich.
Ich habe Blut und Wasser geschwitzt, durch die ganzen Ereignisse der letzten Zeit sind die Flugpreise wirklich enorm gestiegen und ich glaube, wir haben echt im letzten Moment gebucht, bevor die Preise komplett ins Unermessliche gestiegen sind. Außerdem habe ich diesmal über flugladen.de gebucht, was ich normaler Weise niiiie mache, ich buche eigentlich immer direkt bei der Airline. Diesmal war aber eben flugladen.de um einiges billiger und ich habe die negativen Kommentare erst danach gelesen – Gott sei Dank hat aber alles reibungslos geklappt!
Impfungen sind nicht nötig, Malaria Prophylaxe auch nicht, trotzdem haben wir für 2 Personen Stand by Medikamente mit. No Bite in allen Varianten und los geht’s.
Mit unserem Vorrat an No Bite hätten wir ein Geschäft aufmachen können 😉 Gebraucht haben wir es allerdings kaum, oder Sabine?
Ich packe meinen Koffer – die Hausfrau hat natürlich längst eine Packliste geschickt: Layering ist das Zauberwort und Regen und offene Autos bei den Safaris – ach ja und Badesachen – mein Koffer ist riiiiiiiiesig – weil ich versuche für alle Eventualitäten zu packen – na gut, die elektrische Zahnbürste hätte nicht mitkommen müssen – aber das war dann auch schon egal
Sabine, dein Koffer ist nicht nur riiiesig sondern auch grasgrün – ich war sehr beeindruckt, als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe! Und die elektrische Zahnbürste mitten im Busch war echt der Oberhammer, da hab ich wirklich einfach laut lachen müssen
Los geht’s!!!
Na fast, denn bei der allerletzten Hunderunde verletze ich mich an meinem – eigentlich gesünderen- Knie derartig, dass mir beim Gedanke an die weiten Wege in den Flughäfen schon schlecht wird – kein Problem – Nina organisiert einen Rollstuhl – aber dann….
Mich hat fast der Schlag getroffen, als du mich am Abend vor Abflug angerufen hast, um mir diese Botschaft zu übermitteln, ich dachte zuerst tatsächlich, dass wir nun alles absagen… Aber nix da – du bist urtapfer am Flughafen erschienen, und die Tapferkeit vom Flughafen hast du dann gleich in Tembe weiter ausgebaut …
Los geht’s!
