21.10.22: Anreise
Nach einer recht stressigen Anreise treffen wir uns also am Flughafen in Schwechat – ich sehe Ninas Familie zum ersten Mal – ah Gott sei Dank: freundlich, lustig und zu neuen Abenteuern bereit. Jetzt erst fällt mir auf, dass das auch kräftig schief gehen hätte können – ist es aber nicht 🙂
Ich komme mit Mutti und Julia (fast 79 und gerade 17 Jahre alt) mit dem Flixbus von Graz nach Wien und unsere Ankunft ist 15 Minuten bevor Sabines Zug in Schwechat ankommt. Perfekt also, um den von Sabine bestellten Rollstuhl abzuholen und mit diesem dann Sabine beim Bahnsteig einzuklauben. So zumindest mein Plan.
Und was mich echt trifft: Ninas Mama reist mit Handgepäck – für 2 Wochen!! Nix mit Layering und für alle Gelegenheiten gerüstet sein – sondern einfach mit Hirn und Erfahrung gepackt. Dass dann natürlich alles genau zusammenpasst, brauche ich nicht extra erwähnen. Bei mir passt nix zusammen und mein Koffer hat 23 kg. Das muss ich wohl nochmals üben.
Ach ja – btw – der Rollstuhl ist nicht da – aber Nina urgiert und schwupps- schon werde ich von ihr durch die unendlichen Weiten des Flughafens gekarrt. Fühlt sich echt blöd an, wenn man so wie ich gewohnt ist, selbstbestimmt unterwegs zu sein. Die arme Nina hat echt geschwitzt.
Vom Plan zur Realität: Beim Schalten der Turkish Airline bekommen ich den Rollstuhl aber nicht, die Dame schickt mich zum Infoschalter und der wienerisch-unfreundliche Mann dort sagt, er hat keinen Vermerk, dass für Frau Mai ein Rollstuhl reserviert sei…er könne aber einen organisieren, dauert eh nur 30 Minuten bis der da ist. Sabine kommt aber mittlerweile in 5 Minuten an und ich rase unverrichteter Dinge los, um sie abzuholen. Am Bahnsteig dann sehe ich zum ersten Mal den riiiiiiesigen grasgrünen Koffer und eine entnervte Sabine, da der Zug gerammelt voll war. Grüß Gott, die ÖBB.
Naja, wir freuen uns trotzdem uns zu sehen, die Vorfreude ist größer als die kleinen Hindernisse, und Sabine kann trotz wehem Knie gehen und letztendlich haben wir dann den Rollstuhl doch bekommen
@Sabine, ich hab nicht geschwitzt, es hat bestens funktioniert, nur beim Einsteigen ins Flugzeug wollten mich die Damen dich einfach nicht weiterschieben lassen und so haben wir dich beim Boarding Gate im Rolli stehen lassen und gehofft, dass dich wer gut ins Flugzeug rollt.
Sonst fällt mir nix ein – bis Istanbul ist alles eh so wie immer. Und in Istanbul warten schon die elektrischen Rollstühle und gut gelaunte Fahrer, die sich ernsthaft auf ein Wettrennen mit ebenfalls gut gelaunten Passagieren einlassen. Muss ich nicht erwähnen – wir haben gewonnen!
Der Flughafen ist wunderschön und unglaublich hell, freundlich und sauber – da kann sich Wien anhalten…
Der internationale Flughafen Istanbul hat den alten Flughafen Atatürk abgelöst, der auch wirklich, wirklich groß war. Er ist unglaublich riesig und modern. Erdogan hat sich ordentlich ins Zeug gelegt, um der Welt die moderne Türkiye zu zeigen – der neue Name Türkiye begleitet uns die ganze Flugzeit, Truthan will man nicht mehr sein in der Türkei
Sabine, wir sind uns einig, dass die europäischen Flughäfen sich jedenfalls ein Beispiel am istanbuler Flughafen punkto Organisation und Reinheit nehmen können, gell? good Practice par excellence!
Wir trinken unseren ersten Kaffee und stoßen auf eine tolle Reise an – nicht mit Kaffee. Ich bin sicher das wird lustig.
Wenn Ihr euch fragt, was wir getrunken haben: Zuerst einen Kaffee bei Starbucks und dann hat Mutti aus dem Duty-free doch glatt 3 Piccolo Fläschchen Rotwein hergezaubert 😉
Und schon geht es in den laaangen Flug von Istanbul nach Durban – wir sehen uns in Afrika!