Beim Durchblättern der Facebook Erinnerungen wurde ich an eines meiner Projekte erinnert, das mir damals extrem am Herzen gelegen ist.
Ich habe in den vergangenen Jahren viele Anwärter zur ÖKV Trainerin und zum ÖKV Trainer geprüft und uns allen aus der Prüfungskommission ist es aufgefallen: Die Prüflinge waren theoretisch richtig gut aufgestellt – aber sobald wir nachgefragt habe, wie genau sie das umsetzen möchten, kam: Nix – also nix Gscheites.
Aus dieser brodelnden Unzufriedenheit heraus haben mein Kollege Ernst Kisser und ich die Idee eines Praxis-Lehrgangs entwickelt.
Lest selbst.
Der Lehrgang, der sich daraus entwickelt hat, war von so vielen unterschiedlichen Mensch-Hund-Teams geprägt. Von der Vizeweltmeisterin bis hin zur Tierschutztante von der klassischen Vereinsausbildnerin bis hin zur Wattebausch Werferin – alle waren da und interessanter Weise hat diese Gruppe richtig gut funktioniert.
Am gegenseitigen Respekt mussten wir alle arbeiten – aber wir haben es richtig gut geschafft.
ob es heute noch Bedarf an diesem Lehrgang gibt?
Sagt es mir….
Ich lege die Ausschreibung von damals einfach bei…
Ausschreibung
Zielgruppe: alle Hundetrainer und Kursleiter, spartenübergreifend
Umfang: 4 Wochenenden in Theorie und sehr viel Praxis,
Ablauf
Jedes Modul beginnt mit ca. 1,5 Std Theorie, dann Praxis bis zur Mittagspause, Nachmittag wieder Praxis mit Videoaufzeichnung. Tag 2 beginnt wieder mit 1,5 StdTheorie, dann Praxis bis zur Mittagspause, danach gemeinsame Videoanalyse vom Vortag
Dauer 9:00-16:30
Modul 1: „ja! – nein!- vielleicht??“
Wie können wir uns dem Hund eindeutig verständlich machen und sofort überprüfen, ob unsere Interaktionen zum Ziel führen? Wir werden uns ganz genau anschauen, wie gut der trainierte Hund seinen Trainingspartner versteht – und wie wir eventuelle Kommunikationsprobleme umgehend bereinigen können.
Inhalt: Theorie Samstag: Lerngesetze, Belohnung – Bestrafung, Sonntag: Bindung, Ausdrucksverhalten
PRAXIS: Komplettes Durcharbeiten einer BH-Prüfung (UO und VT) mit GENAUER Zielsetzung für jede einzelne Übung für jeden einzelnen Teilnehmer. Daraus wird dann das Training entwickelt.
Modul 2: „Die Geschichte mit dem Timing!“
Der Unterschied zwischen ganz guten und hervorragenden Trainern ist oft nicht der Wahl der richtigen Trainingsmethode geschuldet, sondern ganz einfach dem Timing. Wann genau sollen wir loben, ermahnen oder abbrechen? 1 Sekunde oder 3 Sekunden? wie lange kann so ein Hundehirn eine Verknüpfung halten?
Inhalt:
Theorie Samstag: Physiologie, Timing, Markieren von Verhalten, Markierungssignale,Sonntag: Arten der Bestätigung (z.B extern), ignorieren aber richtig, Arbeiten mit Frust
PRAXIS: Jeder aktive Teilnehmer darf mit seinem Hund einen bisher noch unbekannten Trick erarbeiten. Die Gruppe wird gemeinsam das Timing bewerten und besprechen.
Modul 3: „Ein Hund bleibt ein Hund“
Ganz genau – der Hund wird immer ein jagender Fleischfresser bleiben, immer ein soziales Säugetier, das den Drang zu bestimmten Handlungsweisen verspürt.
Wir Trainer sollten uns sehr genau bewusst sein welches Verhalten unser Trainingshund gerade zeigt – um optimal lenken und anleiten zu können.
Inhalt: Motivation und Impulskontrolle, Instinkt versus Trainingsziel
Theorie Samstag: Wording (Trieb, Instinkt, Impuls, Instinkthandlung, Motiv, Motivation), Sonntag: sicherer und unsicherer Motivationsbereich, Agonistik und Arbeiten mit Konflikten
PRAXIS: Wir werden an einem ganz bestimmten Ausbildungsziel – Ablegen (unter Ablenkung), Heranrufen……arbeiten und die Teilnehmer ganz schön ins Schwitzen bringen. Ablenkung ist unser Thema – und wieder ist die Gruppe gefordert Trainingsfehler und Trainingsfortschritte zu kommunizieren und zu bewerten.
Modul 4: „Von der Idee zur fertigen Übung“
Wir werden uns mit einer komplexen Aufgabenstellung, vielleicht auch einer
Verhaltenskette auseinandersetzen und den Trainer, Hundeführer- Hund Teams die
Möglichkeit geben diese Aufgaben supervidiert zu erarbeiten.
Inhalt: Plansetzung / Trainingsaufbau / Lernschritte
Theorie Samstag: Trainingsprinzipien, Sonntag: Workshop: von der Idee zur fertigen Übung, Arbeiten in kleinen Gruppen zu je 2 aktiven Teilnehmern (Zuseher werden auf diese Gruppen aufgeteilt)
PRAXIS: Samstag: erarbeiten der komplexen Aufgabenstellung
Sonntag: Umsetzen der erarbeiteten Lernschritte aus der Theorie und Aufzeichnung auf Video, Nachmittag Videovorführung und Diskussion.
Sagt doch mal Bescheid, ob Euch dieser Lehrgang gefällt und eventuell auch für Euch selbst interessant ist