30.10.22 Abschied von Tembe

Heute Nacht höre ich keine Löwen, aber Carlos erzählt von den Leoparden, die er heute Nacht gehört hat. Er macht uns das heisere Husten der Leoparden vor – nein ist mir nicht aufgefallen und Nina – die schläft sowieso

Hach – die allerletzte Pirsch in Tembe. Ich bin gewappnet: HEUTE kommt der Leopard…

Direkt am Zaun rund um die Lodge sieht Carlos Leopardenspuren. Und dann sind sie weg – wie in Luft aufgelöst – und ich finde mich damit ab -Tembe und Leoparden – das wird nix. Später – nur 3 Tage später – muss ich diesen Satz reviedieren: Tembe, Leoparden und ich – das wird nix mehr. Denn Urlauber aus Tembe posten viele viele Leopardenfotos, als sie auf der Straße direkt vor dem Jeep herumtollen – also echt jetzt.

Mittlerweile bin ich aber tiefenentspannt – doch wirklich! Wir haben schon so viel gesehen hier – ich brauch nicht noch eins drauf – aber da: Löwen…Carlos sieht Löwenspuren, die wir verfolgen – wir sehen wieder alles Mögliche und dann – ganz plötzlich sind sie da: 3 Löwinnen und ein Männchen – die Mähne noch nicht voll ausgeformt – das ist er nicht, der alte, dominante Boss. Die 4 zackeln in ganz großer Lässigkeit vor uns und ich wundere mich über die fahle Farbe der Löwen hier – die ihnen im Busch die perfekte Tarnung gibt – und die Tatsache, dass die Löwen, die vor unserm Jeep auf der Straße dahinschlendern, so schlecht bemuskelt sind – im Vergleich mit Hunden sind die Überfallsjäger zu denen die Katzen nun mal gehören, wirklich schmal an der Krupp und an den Oberschenkeln. So hätte ich mir freilebende Löwen nicht erwartet. Trotzdem berühren sie mich auch diesmal wieder mit ihrer Kraft, ihrer Souveränität und der schieren Größe.

beim Ansehen der Bilder und Videos muss ich mir immer wieder in Erinnerung rufen, dass es Wildtiere sind, die da rund um unseren – nach allen Seiten offenen- Jeep herum marschieren.

Die Sichtungen der Tiere – für Nina sind die Elefanten die Stars, für Waltraud die Giraffen und für mich die Löwen, lassen uns tief erfüllt zurück. Eigentlich müssten wir gar nicht Camp wechseln – schöner als hier kann es gar nicht sein.

Nach der Morgenfahrt geht’s noch ein letztes Mal unter die Dusche – draußen natürlich – wo sonst und wir lassen uns zu unserem Auto bringen und brechen auf nach Manyoni.

Wie werden wir Carlos vermissen und überhaupt sind wir uns einig: so toll wie in Tembe wird es nirgendwo sein können – und so wunderbare Tiere und überhaupt: der beste Teil des Urlaubs ist vorüber – ja so kann man sich täuschen.

Carlos war uns ein ganz besonderer Reisebegleiter und Ranger, ein wirklich umsichtiger junger Mann mit viel Wissen, mich freut das immer sehr, wenn sich jemand wie er seine Träume trotz widriger Umstände erfüllen kann 

Auf geht’s nach Manyoni und auf Wiedersehen Tembe